Dr. Willi Richter, Kardiologe, Herzspezialist, bietet ganzheitliche Abklärungen und Behandlungen sämtlicher Herzerkrankungen in seiner Praxis in Winterthur.

GLOSSAR 

CRT

Ist eine kardiale Resynchronisationstherapie (CRT-Schrittmacher beziehungsweise CRT-Defibrillator).

Für Herzinsuffizienz (Herzschwäche)- Patienten mit kompletten Linksschenkelblock gibt es die Möglichkeit der so genannten kardialen Resynchronisationstherapie (Cardiac Resynchronization Therapy, CRT).
Bei der CRT werden insgesamt drei Elektroden im Herzen platziert: Eine im rechten Vorhof, die beiden anderen in der rechten und in der linken Herzkammer. Da das CRT-Gerät mit beiden Herzkammern (Ventrikeln) verbunden ist, wird es auch „biventrikulärer Schrittmacher oder biventrikulärer ICD“ genannt.

Durch die elektrische Stimulation der beiden Herzkammern wird das Zusammenziehen des Herzmuskels koordiniert, so dass die Wandbewegungen  aufeinander abgestimmt sind. Das Zusammenspiel der beiden Herzkammern wird hierdurch wiederhergestellt (resynchronisiert).

Dies bedarf einer sehr genauen Einstellung mittels Echokardiographie (CRT-Optimierung).
  

Echokardiographie

Bei der transthorakalen Echokardiographie (kurz: TTE oder Echo) wird das Herz und die Aorta thorakalis ascendens (Hauptschlagader) durch Ansetzen des Ultraschallkopfes an mehreren Stellen des Brustkorbes untersucht.

Bei der transösophagealen Echokardiographie (kurz: TEE oder Schluckecho) wir das Herz und die Aorta thorakalis ascendens (aufsteigend), Aortenbogen und descendens (absteigend) durch Einführen einer Ultraschallsonde über den Ösophagus (Speiseröhre) untersucht, um zum Beispiel das Vorhofohr (left atrial appendage – kurz: LAA) auf Thromben hin zu untersuchen. Auch die Morphologie (Beschaffenheit) der Herzklappen ist mit dieser Untersuchung oft besser zu beurteilen. 
  

Stressechokardiographie

Bei der Stressechokardiographie (Belastungsechokardiografie oder kurz Stressecho) handelt es sich um eine Echokardiografie, welche unter Belastung durchgeführt wird. Die häufigste Indikation für ein Stressecho ist der Verdacht auf Durchblutungsstörungen bei Koronarer Herzkrankheit.

Es gibt zwei Möglichkeiten der Belastung: Bei einem mechanischen bzw. dynamischen Stressecho befindet sich der Patient in Links-Seitenlage auf einem Halbliege- Fahrradergometer. Der Patient tritt in die Pedalen gegen einen langsam ansteigenden Widerstand, während der Arzt die Ultraschalluntersuchung des Herzens durchführt.

Bei einem medikamentösen Stressecho hingegen bekommt der Patient ein Medikament (meist Dobutamin oder Dipyridamol mit Atropin oder Adenosin) intravenös verabreicht.

Unabhängig von der Belastungsart wird die Untersuchung in mehreren Belastungsstufen durchgeführt. Zunächst werden Aufnahmen der linken Herzkammer in Ruhe aufgenommen. Dann wird über mehrere Stufen die Belastung erhöht, bis ein Abbruchkriterium erfüllt ist. Abbruchkriteria sind das Erreichen der Zielherzfrequenz, Patientenklagen über Brustschmerzen oder die Sichtbarkeit einer Wandbewegungsstörung im Ultraschall oder in der EKG-Aufzeichnung. Wenn der Patient über Brustschmerzen klagt oder wenn eine Wandbewegungsstörung gesehen wird, dann erhärtet das den Verdacht auf das Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit.

Im Einzelnen kann man im Ultraschallbild eine Akinesie, Hypokinesie, Dyskinesie, Hyperkinesie oder eine Normokinesie sehen.

Technisch werden meist die Systolen von vier Blicken (apikaler 4-Kammer-Blick, apikaler 2-Kammer-Blick, parasternale lange Achse, parasternale kurze Achse) in vier verschiedenen Belastungsstufen aufgenommen. In einer speziellen Ansicht werden die vier Belastungsstufen eines Blickes synchron nebeneinander abgespielt. Das soll das Auffinden von Veränderungen der Wandbewegung erleichtern.

Wenn die Bildqualität nicht optimal ist, empfiehlt die European Society of Cardiology, Ultraschall-Kontrastmittel einzusetzen, um die Herzwand besser abzugrenzen zu können.
  

EKG

Das Elektrokardiogramm (EKG) ist die Aufzeichnung der Summe der elektrischen Aktivitäten der Herzmuskelzellen. Somit lassen sich Herzrhythmusstörungen bzw. Leitungsstörungen im inneren des Herzens diagnostizieren. 
  

Ergometrie/Belastungs-EKG/Laufband- oder Fahrradergometrie

Bei der Ergometrie wird üblicherweise der Patient definiert belastet. Hierbei sollte das maximale Belastungsniveau erreicht werden, um den Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz unter Belastung zu bestimmen. Des Weiteren können belastungsinduzierte Herzrhythmusstörungen sowie Erregungsrückbildungsstörungen (ST-Strecken-Senkungen) provoziert und dokumentiert werden. So können eventuell belastungsinduzierte Ischämien (Minderdurchblutung des Herzens) diagnostiziert werden.
  

Langzeit-EKG

Zur Aufzeichnung des Langzeit-EKGs (Holter-EKG) trägt der Patient meist über 24, manchmal auch über 48 oder 72 Stunden ein tragbares EKG-Gerät mit sich. Es werden kontinuierlich meist auf drei Kanälen abgeleitet. Es wird in erster Linie zur Rhythmusdiagnostik verwendet und beantwortet die Fragen, ob durchgehend ein Sinusrhythmus (normaler Rhythmus) vorliegt und dieser der körperlichen Belastung entsprechend variabel ist, ob Pausen oder Bradykardien (verlangsamter Herzschlag unter 50/min) vorkommen (z. B. bei Sick-Sinus-Syndrom, AV-Blockierungen, bradykard übergeleitetes Vorhofflimmern), oder kann dem Nachweis bösartiger Herzrhythmusstörungen (z. B. ventrikuläre Salven oder ventrikuläre Tachykardien) dienen. 

Davon abzugrenzen ist der Event-Recorder, welcher vom Patienten während bestimmter Ereignisse (englisch: event) ein- und ausgeschaltet wird. Er speichert die Daten. Wie beim Holter werden die Elektroden für mehrere Tage auf die Haut geklebt; es gibt auch implantierbare Ereignisrecorder, welche mehrere Jahre belassen werden können und über Magnetspulen/Schrittmacherabfrageräte ausgelesen werden können.
  

Langzeitblutdruckmessung

Die Langzeitblutdruckmessung dient der Erfassung von arteriellen Blutdruckwerten eines Patienten über einen längeren Zeitraum. 

Eine Blutdruckmanschette wird am Oberarm des Patienten angebracht. Diese ist mit einem vollautomatischen Blutdruckmessgerät verbunden, welches nach Inbetriebnahme selbstständig in festgelegten Intervallen (z.B. alle 30 Minuten) die Blutdruckmessung vornimmt. 

Die Langzeitblutdruckmessung hat einen festen Stellenwert in der Diagnostik der Hypertonie und ermöglicht eine differenzierte Beurteilung des Blutdrucks mit Berücksichtigung der zirkadianen Rhythmik (Tag-/Nachtzyklus).

Indikationen sind die Differentialdiagnose der Hypertonie, Ausschluss einer sogenannten Praxishypertonie und natürlich auch der Erfolgskontrolle einer medikamentösen Therapie mit Antihypertensiva (Blutdruckmedikamenten). 
  

Spirometrie

Die Spirometrie oder auch Spirographie ist ein medizinisches Verfahren zur Messung und Aufzeichnung des Lungen- bzw. Atemvolumens und der Luftflussgeschwindigkeiten zur Beurteilung der Lungenfunktion. 

Dabei können das gesamte Lungenvolumen und einzelne Teile sowie seine Änderungen im Laufe des Atemzyklus bestimmt werden. Diese so genannten Ventilationsgrößen können z. B. mittels Spirometer gemessen werden.  
  

Koronare Herzkrankheit (KHK)

Mit dem Begriff Koronare Herzkrankheit KHK, auch ischämische Herzkrankheit wird eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (Koronararterien) bezeichnet. 

Sie wird in den meisten Fällen durch Arteriosklerose (umgangssprachlich „Arterienverkalkung“) verursacht. Hierbei bedingen Ablagerungen in und nicht etwa an den Gefäßwänden eine Versteifung dieser sowie eine zunehmende Verminderung des Gefäßquerschnitts bis zur vollständigen Verstopfung. Die Folge ist eine Beeinträchtigung der Durchblutung und damit eine verminderte Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur. Es entsteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot, welches als Ischämie oder als Koronarinsuffizienz bezeichnet wird.

Das Leitsymptom der KHK ist die Angina pectoris (Brustenge/Brustschmerz). Mit zunehmendem Fortschreiten der Erkrankung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Begleiterscheinungen wie Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz sowie akuten, lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herzinfarkt und plötzlicher Herztod.  

Die KHK ist eine chronische Erkrankung, die im Verlauf von Jahren bis Jahrzehnten fortschreitet. Eine Heilung, d. h. die Beseitigung der Ursache im Sinne einer Entfernung der Ablagerungen in den betroffenen Gefäßwänden, ist zurzeit nicht möglich, jedoch kann die zunehmende Verschlechterung verzögert oder angehalten werden. Hierzu gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die von einer Ernährungsumstellung bis zur Umstellung der Lebensgewohnheiten reichen. Des Weiteren kann die koronare Herzkrankheit medikamentös, durch therapeutische Eingriffe mittels Herzkatheter und Aufdehnung oder operativ mittels Bypass behandelt werden.

Die KHK ist mit ihren akuten Manifestationen die häufigste Todesursache in den Industrienationen.
  

Herzinfarkt

Der Myokardinfarkt, auch Herzinfarkt, umgangssprachlich auch Herzschlag, Herzanfall oder Herzattacke genannt, ist ein akutes und lebensbedrohliches Ereignis infolge einer Erkrankung des Herzens. Weiterhin unterscheidet man mittels Elektrokardiogramm (EKG) über einen STEMI (ST-Streckenhebungsinfarkt) beziehungsweise NSTEMI (Nicht-ST-Streckenhebungsinfarkt). 

Bei einem Herzinfarkt handelt es sich um eine Durchblutungsstörung (Ischämie) von Teilen des Herzmuskels ("Myokard") und wird in den meisten Fällen durch Blutgerinnsel in einer arteriosklerotisch veränderten Engstelle eines Herzkranzgefäßes verursacht. Leitsymptom des Herzinfarktes ist ein plötzlich auftretender, anhaltender und meist starker Schmerz im Brustbereich (Angina pectoris), der vorwiegend linksseitig in die Schultern, Arme, Unterkiefer, Rücken und Oberbauch ausstrahlen kann. Er wird oft von Schweißausbrüchen/Kaltschweißigkeit, Übelkeit und eventuell Erbrechen begleitet. Es gibt auch Herzinfarkte bei denen keine Beschwerden auftreten (sog. stummer Infarkt). In der Akutphase eines Herzinfarktes kommen häufig gefährliche Herzrhythmusstörungen vor. Auch kleinere Infarkte führen nicht selten über Kammerflimmern zum plötzlichen Herztod.
  

Herzkatheteruntersuchung

Die Herzkatheteruntersuchung, auch Linksherzkatheter (LHK), kurz Koro oder Rechtsherzkatheter (RHK) genannt, ist eine minimalinvasive medizinische Untersuchung des Herzens über einen Katheter, der über venöse (RHK) oder arterielle (LHK) Adern (Gefässe) der Leiste, der Ellenbeuge oder über das Handgelenk eingeführt wird. Je nach Untersuchungsziel werden unterschiedliche Stellen im Herzen bzw. in den Herzkranzgefäßen angesteuert. Die Lage des Zieles bestimmt auch die Wahl des Zugangs, man spricht vom Rechtsherzkatheter, wenn der Bereich der rechten Herzkammer oder Pulmonalarterien untersucht werden soll, entsprechend vom Linksherzkatheter bei der Untersuchung der Herzkranzgefässe (Koronarien) oder der linken Herzkammer. Die Rechtsherzkatheteruntersuchung wird eher selten, die Linksherzkatheteruntersuchung häufiger durchgeführt, vor allem um bei der Koronarangiographie die Herzkranzgefäße sichtbar zu machen und möglicherweise im Rahmen einer Ballondilatation (PTCA) aufzudehnen und mittels Stent / Gefäss-Stütze das Gefäss offen zu halten. Hierbei unterscheidet man zwischen unbeschichteten Stents (Bare Metal Stents, kurz BMS) und beschichtete Stents (Drug Eluting Stents, kurz DES), welche je nach entsprechender Indikation implantiert werden. Neuerdings werden auch Bioresorbierbare Koronarstents implantiert. Diese lösen sich selbst nach ca. 2 Jahren auf.